Eine Vision für den Dresdner Breitensport

Veröffentlicht am Dienstag, 21. Mai 2019

Auf dem Bahngelände an der Harkortstraße soll ein multifunktionales Sportzentrum entstehen. Der SV Motor Mickten legte jetzt eine Projektstudie vor.

Mit dem Motor Mickten Campus könnte das Betriebsgelände der Deutschen Bahn AG an der Harkortstraße eine deutliche städtebauliche Aufwertung erfahren. Visualisierung: IPROconsult GmbH

Mit dem Motor Mickten Campus könnte das Betriebsgelände der Deutschen Bahn AG an der Harkortstraße eine deutliche städtebauliche Aufwertung erfahren.

Foto: IPROconsult GmbH

Pieschen. Auf über 30 Standorte verteilt sich der Trainings­be­trieb des SV Motor Mickten. Für die Sport­le­rinnen und Sportler, Betreuer und Übungs­leiter bedeutet das, lange Wege in Kauf zu nehmen. Dazu kommt der Zeitaufwand. Die Verant­wort­lichen im Verein haben das Problem erkannt und präsen­tierten Anfang Mai unter dem Arbeits­titel »Motor Mickten Campus« eine Projekt­studie, die Abhilfe verspricht. Auf dem Gelände der Deutschen Bahn an der Harkort­straße soll ein Breiten­sport­campus mit Schwimm­halle, Ballsport­arena, Tauch­becken, Kletterwand und angeschlos­senem barrie­re­freien Hostel entstehen. Inklusiv, sozial­relevant und markt­re­levant. Der Kosten­rahmen für das außer­or­dentlich ambitio­nierte Projekt bewegt sich im hohen zweistel­ligen Millio­nen­be­reich.

»Es geht darum, den Sport dahin zu bringen, wo die Menschen wohnen«, erläutert Frank Elsner vom Vereins­vor­stand den Planungs­ansatz. Pieschen und die Neustadt haben zusammen rund 100.000 Einwohner. Der neue Sport­campus würde es erlauben, fast ganztägig wohnortnahe Sport- und Freizeit­an­gebote zu machen. Eine solche Konstel­lation erzeugt Schnitt­mengen zwischen Sport und Kultur, aber auch gesund­heits­re­le­vante und soziale Aspekte könnten besser als bisher mitein­ander verzahnt werden. Mit den Plänen der Stadt, auf dem Betriebs­ge­lände der Bahn eine Schwimm­halle zu errichten, korre­spon­dieren die Vorstel­lungen des Vereins.

Der Kosten­rahmen für den Neubau beliefe sich auf einen hohen zweistel­ligen Betrag. Bis September will der Verein ein Finan­zie­rungs­konzept erarbeiten. Im Normalfall übernehmen Kommunen und Länder rund 80 Prozent der Kosten. Ein anderes Thema ist der Reali­sie­rungs­zeitraum. Nach Lage der Dinge ist ein Planungs­vorlauf von fünf bis sechs Jahren erfor­derlich.
»Interesse der Stadt an den Plänen des Vereins sei durchaus vorhanden, aller­dings bewegt sich die Kommu­ni­kation derzeit noch nicht auf der Ebene, die wünschenswert wäre«, stellt Vorstandschef Steffen Tampe nüchtern fest.

Mit Vertretern der Stadt­ver­waltung und der Minis­terien will man demnächst ins Gespräch kommen. »Wir sind noch nicht im Arbeits­modus«, so Tampe. Ein Projekt dieser Größen­ordnung ist deutsch­landweit bisher einmalig. »Wir wollen ein Stück Moderne in die Stadt bringen, klima­neutral bauen und digital verwalten. Perspek­ti­visch entstünden bis zu 200 Arbeits­plätze«, sagt Elsner.

Doch damit nicht genug. Geht es nach den Planern der IPROconsult Dresden GmbH, könnten auf dem in Richtung des S-Bahnhal­te­punkts Pieschen anschlie­ßenden Gelände Gewerbe und Dienst­leis­tungen angesiedelt werden. Der Smart & Intel­ligent Campus böte das Potential für weitere 1.500 Arbeits- und Ausbil­dungs­plätze.

Steffen Möller

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