Letzte Straßenbahn auf der Wasastraße

Veröffentlicht am Freitag, 25. Januar 2019

Abschied nach 122 Jahren. Mitte Januar fuhr die letzte Straßenbahn über die Wasastraße und Franz-Liszt-Straße. Danach begann der Umbau für die neue Streckenführung.

So sah es 1905 aus, als die Straßenbahn über Wasastraße und Wasaplatz fuhr. Foto: DVB

So sah es 1905 aus, als die Straßenbahn über Wasastraße und Wasaplatz fuhr.

Foto: DVB

Eine Ära geht zu Ende: Mit einer letzten Fahrt in einer histo­ri­schen Bahn endete nach 122 Jahren das Kapitel Straßenbahn auf der Wasa- und der Franz-Liszt-Straße. Der letzte Linien­wagen passiert die Wasastraße am 14. Januar 2019, 3.59 Uhr, als Linie 13 nach Prohlis. Im Anschluss begann der Umbau für die neue Strecken­führung vom Wasaplatz über den S-Bahn-Halte­punkt Strehlen. Zum Abschied boten die Mitglieder des Straßen­bahn­mu­seums Dresden am 13. Januar allen Fans noch einmal Sonder­fahrten mit einem histo­ri­schen Fahrzeug an.

Geschichtliches zur Straßenbahn in Strehlen

Die Dresdner Verkehrs­be­triebe gewähren einen Blick in die Chronik der Straßen­bahn­ge­schichte: Nach Inbetrieb­nahme der Pferdebahn bis zum Eingang des Zoolo­gi­schen Gartens westlich der Querallee am 22. Juli 1882 folgte nur rund einen Monat später die erste Verlän­gerung der Straßenbahn bis zum Restaurant »Goldene Krone« in der Dohnaer Straße. Die Fahrt führt damals noch über die Palais­straße, heute Franz-Liszt-Straße, und Residenz­straße, heute August-Bebel-Straße. Im Jahr 1892 erreichte die Bahn über den Wasaplatz die Dorothe­en­straße und weitere zehn Jahre später den Endpunkt in Leubnitz-Neuostra am Restaurant »Edelweiß«.

Am 18. Dezember 1896 fuhr die Straßenbahn der »Gelben« (Dresdner Straßen­bahn­ge­sell­schaft), die inzwi­schen elektri­fi­ziert wurde, erstmals auf dem kürzeren Weg über die Wasastraße. Damals kreuzte die Straßenbahn an der heutigen Franz-Liszt-Straße die Eisen­bahn­schienen Richtung Osten in einer Ebene. Durch die Höher­legung der Eisenbahn und die Aufnahme des vierglei­sigen Eisen­bahn­be­triebes am 14. November 1907 fiel die ebenerdige Kreuzung weg. Nicht viel später wurden auch die Straßen­bahn­gleise erweitert. Sie führten fortan zweigleisig von und zum Wasaplatz. Seit dem 24. November 1925 fuhr immer die Linie 13 auf dieser Strecke. Andere Linien kamen hinzu.

Nach dem Ende des Straßen­bahn­be­triebs auf der Wasastraße beginnt ein neues Kapitel: So wartet ab Sommer 2019 eine komfor­ta­blere Verbindung über Oskar­straße mit Umstei­ge­mög­lichkeit zur S-Bahn auf alle Fahrgäste der heutigen Linien 9 und 13.

Christine Pohl

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