Die Neustadt diskutiert über Stadtteilkultur

Veröffentlicht am Freitag, 20. Oktober 2017

»Wie soll Stadtteilkultur in der Dresdner Neustadt künftig aussehen? Welche Entwicklung hat die Neustadt nach der Wende auf kulturellem Gebiet genommen? Welche Prioritäten setzen die Bürgerinnen und Bürger?« Diesen und weiteren Fragen gingen rund 30 Interessierte Ende September in mehreren Diskussionsrunden nach...

»Die Neustadt ist in eine Phase des Bewahrens einge­treten«, stellte Kultur­bür­ger­meis­terin Annekatrin Klepsch am Ende des Tages fest.

Die Ergeb­nisse des Bürger­forums zur stadt­teil­be­zo­genen Kultur­arbeit im Ortsamts­be­reich Neustadt ließen durchaus mehrere Schluss­fol­ge­rungen zu, darunter auch diese.

Zuvor hatte Ulla Wacker als Gastge­berin die kultu­relle Entwicklung des Stadt­teils während der zurück­lie­genden Jahre am Beispiel des von ihr gelei­teten Stadt­teil­hauses in der Prieß­nitz­straße Revue passieren lassen. »In den 1990er Jahren haben die Künstler einfach einen Ort gebraucht, der es ihnen ermög­lichte, ihre Kreati­vität auszu­leben. Es waren wilde Zeiten«, erinnerte sich die Kultur­ma­na­gerin.

Die alles entschei­dende Idee schließlich kam aus Hamburg, 1997 wurde das Stadt­teilhaus als sozio­kul­tu­relles Zentrum eröffnet.

Was macht Kultur in der Neustadt jetzt und künftig aus? Dieser Frage gingen rund 30 Aktivis­tinnen und Aktivisten am 26. September 2017 in mehreren Diskus­si­ons­runden auf den Grund. Die Resultate erwiesen sich für den eher durch Vielfalt bekannten Stadtteil als überra­schend homogen.

Einig waren sich die Disku­tanten in der Forderung, den öffent­lichen Raum nicht mehr als unbedingt nötig zu regle­men­tieren. Man bekannte sich zum Mut zur Baulücke, verti­kales Grün tauchte als Stichwort auf und natürlich durfte auch die Vision einer verkehrs­be­ru­higten oder gar autofreien Stadt nicht fehlen.

Zuallererst aber ging es darum, die kultu­relle Vielfalt zu erhalten und weiter­zu­ent­wi­ckeln. Nicht zuletzt war der Ruf nach bürger­schaft­lichem Engagement zu hören. Die Eigen­ver­ant­wortung der Bürger­schaft solle weiter gestärkt werden.

Als nahelie­gendes Beispiel wurde die Bunte Republik Neustadt bemüht. Viele wünschten sich ein Zurück zum wirklich bürger­nahen Fest.

Die Diskussion gestaltete sich außer­or­dentlich konsens­ori­en­tiert. Bürger­meis­terin Klepsch dürfte nach diesem Abend ziemlich genau wissen, welche Schwer­punkte die Neustadt in Sachen Stadt­teil­kultur gesetzt sehen möchte und vielleicht klappt es in näherer Zukunft auch mit einem Quartiers­ma­nagement.

Steffen Möller

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