Urban ArT: Bunt statt trist

Veröffentlicht am Donnerstag, 20. August 2020

Graffiti als Straßenkunst: Junge Leute verschönern unscheinbare Wertstoffstandorte

Sprühaktion: Sebastian Girbig (r.) verwandelte gemeinsam mit Jugendlichen den tristen Containerplatz. Foto: Pohl

Sprühaktion: Sebastian Girbig (r.) verwandelte gemeinsam mit Jugendlichen den tristen Containerplatz.

Foto: Pohl

Kunst, Verschö­nerung oder Schmie­rerei? Die Ansichten über Graffiti gehen weit ausein­ander. Während die Stadt versucht, illegale Spray­er­ak­tionen zu bekämpfen, werden anderer­seits legale Möglich­keiten geschaffen, damit Jugend­liche Objekte mit Graffiti künst­le­risch gestalten können. So rückten am Mittwoch, 5. August 2020, fünf junge Leute einem Wertstoff­con­tai­ner­platz an der Ecke Kipsdorfer/Lauensteiner Straße in Striesen mit ihren Farbdosen zu Leibe. Für die fachliche Anleitung sorgte Sebastian Girbig vom SPIKE Dresden, ein freibe­ruf­licher Graffiti-Künstler. Nach einer tiefblauen Grundierung der Beton­ein­fassung kristal­li­sierten sich Stück für Stück Schriftzüge und verschiedene Motive heraus. So verschwinden jetzt die Glas-Container hinter einer auffäl­ligen bunten Wand.

Die Gestaltung war lange geplant. Im Stadt­teil­zentrum Emmers in Pieschen fanden im Vorfeld mehrere Workshops zum Thema Graffiti statt. Nach ersten Ideen entstanden Skizzen und Konzepte. An einer Wand vor Ort wurde auch das Sprühen geübt. Corona-bedingt hatte sich die Umsetzung verzögert und war auf August verschoben worden.

Die Aktion gehört zum ESF-geför­derten Projekt »UrbanArT«. Innerhalb dieses Vorhabens sollen weitere bisher graue Wertstofforte zum farben­frohen Hingucker werden. Die betei­ligten Mädchen und Jungen lernen dabei Graffiti als eine künst­le­rische Ausdrucksform kennen und gestalten aktiv ihre Stadt mit. Anliegen des Projektes ist es, dass die Wahrnehmung für junge kreative Menschen und die Urban Art Szene gefördert werden. Organi­siert wird es von SPIKE Dresden, einer sozio­kul­tu­rellen Einrichtung für offene Jugend­arbeit. Zu den Förderer gehören neben dem europäi­schen Sozial­fonds auch der Freistaat Sachsen und die Landes­haupt­stadt Dresden. Wer legal Wände und Plätze besprühen möchte, kann dafür die »legal plains« nutzen. Sie sind im Internet zu finden unter https://stadtplan.dresden.de/spdd.aspx?permalink=14s3DzTb.

Christine Pohl

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