Carl Emil Weithas – Bauherr des »Marienhofes«

Grabstätten auf den Kaditzer Friedhöfen

Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2019

Auf dem Kaditzer Friedhof ist auch die Grabstelle der Familie Weithas zu finden. Für sich und seine Frau ließ der Kaufmann Carl Emil Weithas auf einem sechs Hektar großen Areal an der heutigen Maxim-Gorki-Straße den »Marienhof« errichten.

Den Marienhof ließ Carl Emil Weithas Anfang der 1850er Jahre für sich und seine Ehefrau Marie Elisabeth errichten. Foto: Brendler

Den Marienhof ließ Carl Emil Weithas Anfang der 1850er Jahre für sich und seine Ehefrau Marie Elisabeth errichten.

Foto: Brendler

»Der alte Friedhof um die Kaditzer Emmaus­kirche war jahrhun­der­telang der einzige der ganzen Gegend. Hier wurden die Toten aus neun Dörfern begraben.« (Der Stadt­bezirk Nord… /erschienen 1983).

Da die 1734 in Trachen­berge gegründete Grabge­sell­schaft ihre Verstor­benen gemeinsam auf dem Kaditzer Friedhof bestattete, ist es naheliegend, dass der auf dem »Marienhof« verstorbene Carl Emil Weithas auch auf diese Art und Weise zur letzten Ruhe gebracht wurde.

Im oberen Teil des imposanten Grabsteins ist FAMILIE WEITHAS zu lesen, alle anderen Inschriften sind kaum bezie­hungs­weise nicht mehr zu entziffern. Der am 8. August 1819 in Leipzig geborene Kaufmann Carl Emil Weithas und seine Ehefrau Marie Elisabeth geborene von der Becke (1827–1914) wohnten seit 1847 in der Pirnai­schen Vorstadt Dresdens.

Im Jahre 1853 erwarb Weithas ein sechs Hektar großes ehema­liges Weinberg­ge­lände von den Erben seines einstigen Besitzers, dem aus Serkowitz stammenden Neudorfer und 1743 verstor­benen Revier­förster Johann August Hecht. Auf diesem Areal, heute durch die Maxim-Gorki-Straße, Weinberg- und Heller­hof­straße sowie Lauter­bacher- und Radeburger Straße umschlossen, ließ er den »Marienhof« errichten. Dem Grund­stück, eine Villa mit Park, gab er den Vornamen seiner Ehefrau.

In der zweiten Hälfte der 1850er Jahre verstarb Carl Emil Weithas. Seine Witwe verzog nach Dresden und heiratete den Inhaber einer »Reit- und Pferde-Verleih­an­stalt«.

In den »Marienhof« wurde um 1873 die städtische Kinder­bes­se­rungs­an­stalt verlegt, die sich bis 1867 auf der Louisen­straße Nr. 53 und 1869/70 im Haus Louisen­straße Nr. 74 befand.

Während der vergan­genen anderthalb Jahrhun­derte diente der »Marienhof« unter­schied­lichsten Zwecken. Das zuletzt leer stehende Gebäude wurde 2013/14 von der Christen-Baptisten-Gemeinde e. V. denkmal­ge­recht saniert und in Gebrauch genommen.

Klaus Brendler

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