Deine, meine, unsere Lieblingsplätze

Veröffentlicht am Mittwoch, 24. Juni 2020

In diesem Jahr begeht Gruna sein 650-jähriges Bestehen. Was gefällt den Bewohnern am besten in ihrem Stadtteil? Sie kürten ihre Lieblingsorte, die auch in einer Festschrift dokumentiert werden.

Der Rothermundtpark ist eine beliebte grüne Oase. Foto: Herrmann

Der Rothermundtpark ist eine beliebte grüne Oase.

Foto: Herrmann

Die fast 14.000 Grunaer wohnen gern in ihrem Viertel und organi­sieren seit 2017 jährlich Nachbar­schaftstage. Im Frühherbst 2019 standen die Suche nach Lieblings­orten sowie die Nachbar­schafts­hilfe im Mittel­punkt. Fast 600 Besucher kamen zu den drei Dutzend Veran­stal­tungen der Inter­es­sen­ge­mein­schaft »In Gruna Leben« und ihrer Partner. Sie erlebten als Höhepunkte ein Forum zur Revita­li­sierung Altgrunas, das Auftakt­singen, ein Konzert in der Thomas­kirche, Quartiers­rund­gänge im Aktivis­ten­viertel und entlang des Landgrabens.

Das Dresdner Amtsblatt stellte die Aktion »Lieblingsorte« vor, und die Bewoh­ne­rinnen und Bewohner wurden gebeten, auf Postkarten ihren liebsten Ort in Gruna zu nennen – ein Gebäude, einen Platz, einen Brunnen oder ein Stück Natur. Pande­mie­be­dingt wird der ursprünglich daraus geplante »Katalog der Lieblings­plätze« 2020 nicht fertig. Doch die 170 einge­gan­genen Postkarten zeigen, wo sich Grunaer besonders wohlfühlen. Es überrascht wenig, dass mit 28 Nennungen der Rother­mundtpark mit Spiel­platz am attrak­tivsten ist, gefolgt vom Findlings­brunnen (20), Landgraben mit beiden ihn umfas­senden Siedlungen (16), und vom Großen Garten (13). Manche Einsender erzählten kurze Geschichten: Etwas verträumt ist die Rede von der Stelle »Zwischen Garage & Hockstein­straße 1 mit den schönen alten Nadel­bäumen und davor eine kleine Holzbank mit Lehne – das wäre schön!«. Einige Einsender notierten Details von Plätzen und Brunnen im Gartenheim und der Bauver­eins­siedlung.

Die Aussagen sind nicht reprä­sen­tativ, aber vielleicht erkennt mancher dennoch Liebge­wor­denes wieder. Reizvoll sind offenbar auch Orte wie die Trauer­weide an der ehema­ligen Halte­stelle Zwing­li­straße, der in einer Fotoga­lerie dokumen­tierte und für das »Aktivis­ten­viertel« typische Wohnhof zwischen Schnee­berg­straße und Schramm­stein­straße, die Herku­les­allee, die Heynath­straße und die ehemalige Villa Akazi­enhof des Baron von Rosenberg, das Erlwein-Gymnasium oder die Picardie. Daneben wurden ganz selbst­ver­ständlich Einkaufs­ein­rich­tungen oder noch im Haus tätige und mit süßen Düften anzie­hende Bäcke­reien wie Kunath genannt. Die Alte Grüne Wiese wurde nur einmal notiert. Gerät sie allmählich in Verges­senheit?

Aus: „GRUNAER AU(G)EN-BLICKE“, Festschrift zum 650-jährigen Ortsju­biläum, die zurzeit von einem Autoren­kol­lektiv vorbe­reitet und am 18. September 2020 den Bewohnern und Oberbür­ger­meister Dirk Hilbert übergeben wird.

Christine Pohl

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