Die Ärztin Ursula und der Maler Rudolf Bergander

Grabstätten auf dem Dresdner Heidefriedhof

Veröffentlicht am Montag, 27. August 2018

Sowohl der Maler und Grafiker Rudolf Bergander als auch seine Ehefrau, die Ärztin Ursula Bergander, zählen zum Kreis der bedeutenden Persönlichkeiten der Dresdner Stadtgeschichte. Beider Grabstätte befindet sich auf dem Heidefriedhof.

Die Grabstelle Bergander. Rechts: »Ursula in Blau« von Rudolf Bergander, 1940/46, Galerie Neue Meister, Dresden. Foto/Repro: K. Brendler

Die Grabstelle Bergander. Rechts: »Ursula in Blau« von Rudolf Bergander, 1940/46, Galerie Neue Meister, Dresden.

Foto: K. Brendler

Im Rahmen des diesjäh­rigen »Tag des Friedhofs« lädt am 16. September 2018 für 10.30 Uhr das Städtische Friedhofs- und Bestat­tungs­wesen zu einer Führung über den Dresdner Heide­friedhof ein. Mit einer Fläche von fast 54 Hektar ist er nicht nur die größte kommunale Begräb­nis­stätte der Landes­haupt­stadt, sondern auch Ort der Erinnerung an Persön­lich­keiten der Dresdner Stadt­ge­schichte. Zu diesen zählen zweifellos der Maler und Grafiker Professor Rudolf Bergander und seine Gattin, die Ärztin Dr. med. Ursula Bergander.

Rudolf Bergander, am 22. Mai 1909 in Meißen geboren, studierte von 1928 bis 1933 an der Dresdner Kunst­aka­demie, wurde 1930 Mitglied der 1933 verbo­tenen ASSO (Assoziation revolu­tio­närer bildender Künstler Deutsch­lands) und war anschließend freischaffend in Meißen tätig. Nach fünf Jahren »Kriegs­dienst« schloss er sich 1947 der Dresdner Künst­ler­ge­mein­schaft »Das Ufer« an, wurde 1949 an die Hochschule für bildende Künste in Dresden berufen, war ab 1951 Professor und von 1952 bis 58 sowie 1964 bis 65 Rektor der Hochschule. Rudolf Bergander, Träger hoher staat­licher Auszeich­nungen, starb am 10. April 1970 in Dresden.

Die Lebens­leistung der am 31. Juli 1912 ebenfalls in Meißen geborenen Frauen­ärztin MR Dr. med. Ursula Bergander würdigten die Autoren der 1998 erschie­nenen Publi­kation »Helfen – Heilen – Hohe Leistungen. Vom Wachsen und Werden des Kranken­hauses Dresden-Neustadt« sinngemäß wie folgt: Nachdem die von ihr begründete »Klinik für schmerzarme Geburt« Anfang der 1960er Jahre aus der Inneren Neustadt, Georgen­straße 4, in das Krankenhaus an der Trachauer Indus­trie­straße umgezogen war, trat Ursula Bergander in den Ruhestand. Ihre Einrichtung hatte bahnbre­chend bei der Einführung der sogenannten psycho­pro­phy­lak­ti­schen Entbin­dungen gewirkt. So konnte sie in einem Beitrag für die Zeitschrift »Das deutsche Gesund­heits­wesen« da­rauf verweisen, dass in ihrer Klinik zwischen 1957 und 1960 über 70 Prozent der Geburten nach dieser Methode schmerzarm verliefen. Am 15. November 1996 ist Ursula Bergander in Dresden verstorben.

Klaus Brendler

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