Neues Jahr 2014 – Neue Pläne!

Im Interview: Jörg Lämmerhirt, Ortsamtsleiter von Dresden-Prohlis

Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Januar 2014

Ein Rückblick auf das vergangene Jahr, aber auch einen Ausblick auf die nächsten zwölf Monate. Die »Prohliser Zeitung« im Gespräch mit Ortsamtsleiter Jörg Lämmerhirt zu den Themen, die im Dresdner Westen interessant waren und werden.

Was waren für Sie die Höhepunkte in den Stadtteilen des Ortsamtsgebietes 2013?

Hier kann ich einige Dinge nennen. Ich möchte betonen, dass sie immer nur durch sehr gute Zusam­men­arbeit der einzelnen Akteure möglich waren.

Ein Höhepunkt war die Etablierung der »Regio­nalen Praktikums- und Lehrstel­len­börse für Prohlis und Leuben«. Sie fand 2013 im Januar und im November statt. Zukünftig wird sie jährlich im November statt­finden. 50 Betriebe und Ausbil­dungs­firmen betei­ligten sich, über 800 Schüler haben sie jeweils besucht.

Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung der Siedlung »An der Windmühle« Nieder­sedlitz e.V. mit dem ersten Preis im 25. Bundes­wett­bewerb »Wohnei­gentum – heute für morgen«, ausge­richtet vom Verband Wohnei­gentum, im Juni. Das war das erste Mal, dass der erste Preis in die neuen Bundes­länder ging!

Nicht unerwähnt darf natürlich der Besuch des sächsi­schen Minis­ter­prä­si­denten Stanislaw Tillich des 22. Prohliser Herbst­festes bleiben. Stolz bin ich auch auf die Einrichtung von fünf Kitas im Ortsamts­gebiet. Das bedeutet eine Schaffung von über 500 Betreu­ungs­plätzen in sehr kurzer Zeit. Außerdem wurde im Dezember der vierte und letzte Bauab­schnitt des sogenannten »Prohliser Rings« bis hin zur Prohliser Allee fertig gestellt. Dies bedeutet eine Aufwertung des Stadt­teils. Ein wirtschaft­licher Höhepunkt war für mich die Eröffnung des Selgros-Marktes an der Dohnaer Straße im November. Damit konnte ein Großmarkt im Dresdner Osten gehalten und über 100 Arbeits­plätze erhalten werden.

Das Jahr 2013 war wieder ein Flutjahr. Aktuell sind Mittel für den Ersatzneubau der Brücke über den Niedersedlitzer Flutgraben an der Windmühlenstraße bereitgestellt, deren Neubau zwischen April und November durchgeführt werden soll. Gibt es weitere Erneuerungsvorhaben infolge der Flut?

Ja. Diese betreffen die Reisstraße, die stark geschädigt wurde, Teile der Windmüh­len­straße, die Brücken Prof.-Bilroth-Straße (alle drei Nieder­sedlitz) und Hermann-Conradi-Straße (Lockwitz), sowie die Brücke über den Nieder­sed­litzer Flutgraben in Zuge der Sosaer Straße (Nieder­sedlitz). Sie werden aufgrund von Planungs- und Geneh­mi­gungs­zeiten aber nicht im Jahr 2014 gebaut werden können.

Die Einrichtung eines seit langem angestrebten Bürger­hauses in Prohlis im letzten erhal­tenen Bauernhof von Prohlis (Gamig­straße 26) ist vom Stadtrat bestätigt worden.

Gibt es Neuigkeiten hierzu?

Das Bürgerhaus Prohlis stellt für uns hinsichtlich seiner angedachten Nutzung einen Modell­cha­rakter dar. So etwas gibt es in Dresden noch nicht. Die Konzeption, die gemeinsam mit Akteuren im Stadtteil erarbeitet wurde, ist seitens der Landes­haupt­stadt bestätigt worden. Nun gilt es die nächsten Schritte anzugehen und die Fragen hinsichtlich der Betrei­ber­ver­ant­wort­lichkeit zu klären. 2014 soll möglichst der Ankauf des Gebäudes  vollzogen werden. Das Schöne an dem Projekt ist, dass es im Stadtteil und damit darüber hinaus partei­über­greifend breite Zustimmung findet.

Ein weiteres Großprojekt in den Stadtteilen ist der »Wissenschaftsstandort Dresden-Ost« in Strehlen/Reick/Gruna. Wie ist da der Stand der Dinge?

Das Projekt trägt wesentlich zur Aufwertung der Stadt­teile bei. Es bedarf aber einer Neuordnung der Flächen, was  insbe­sondere die Klein­gärten betrifft. Ich freue mich, dass ein gemein­samer Gesprächs­faden zwischen dem Stadt­verband »Dresdner Garten­freunde« e. V. und der Landes­haupt­stadt gefunden wurde. Die Klein­gärtner wollen wissen, wann was umgesetzt wird und wo es Alter­na­tiv­flächen gibt. Ein wesent­licher Schritt hierbei ist die Aufstellung des Bebau­ungs­planes 399, der explizit neue Klein­gar­ten­flächen in unmit­tel­barer Nähe ausweist (entlang der Bahn bis Rayski­straße). Einen wesent­lichen Schritt für die Umsetzung des Vorhabens hat die Landes­haupt­stadt mit dem Erwerb der Flächen entlang des Rudolf-Bergander-Rings Ende letzten Jahres getan. Mit der Umsetzung wird auch das ODC-Einkaufs­zentrum seiner Idee als Stadt­teil­zentrum wieder gerecht werden.

Besteht Aussicht auf eine Sanierung der 128. Oberschule in Strehlen?

Eine komplexe Sanierung kann die Landes­haupt­stadt derzeit nicht in Aussicht stellen. Jedoch wurden in den letzten 3 Jahren bereits über 800 000 Euro in die Teilsa­nierung des Gebäudes inves­tiert. Dies betraf insbe­sondere den Austausch aller Fenster und aller Eingangs­türen sowie die notwendige Brand­schutz­er­tüch­tigung.

Wird das neue Gymnasium Prohlis tatsächlich im August 2014 eröffnet?

Die Geneh­migung seitens des sächsi­schen Staats­mi­nis­te­riums für Kultus liegt vor. Die Schul­lei­ter­stelle ist ausge­schrieben. Anmel­dungen für das Gymnasium werden ab März entgegen genommen. Bei der Sanierung ist zu beachten, dass ab Sommer 2014 die 89. Grund­schule während der Instand­setzung ihres Gebäudes für eineinhalb Jahre einzieht. Im Sommer 2014 werden nur kleinere Arbeiten durch­ge­führt. Basis einer umfas­senden Sanierung werden wechsel­seitige Arbeiten an beiden Gebäu­de­teilen sein, um eine Bauaus­la­gerung zu vermeiden. Zeitplan und Ablauf stehen noch nicht fest.

Welche weiteren größeren Bauprojekte können 2014 im Orts­amtsgebiet Prohlis verwirklicht werden?

Hier ist der Abschluss der Sanierung der 90. Grund­schule in Luga nach mehr als zwei Jahren Bauzeit zu nennen. Ein weiteres Projekt ist die Sanierung des letzten Stückes der Bismarck­straße und angren­zender Straßen im Gewer­be­gebiet. Außerdem starten die Arbeiten an der bereits erwähnten 89. Grund­schule (Nieder­sedlitz). Auch wird die Sanierung des Malten­grabens in Luga beginnen.

Was wünschen Sie sich über das Jahr 2014 hinaus? Welche Projekte sollten langfristig verwirklicht werden?

Zuoberst steht die Umsetzung des bereits genannten Bürger­hauses Prohlis. Zum Zweiten wünsche ich mir den Ausbau des Langen Weges, damit die Straße auch der jetzigen Verkehr­be­lastung gewachsen und für alle Verkehrs­teil­nehmer, insbe­sondere auch für Radfahrer und Fußgänger, sicher ist. Ein Nahziel wäre hierbei eine Fußgän­ger­querung an der Ernst-Toller-Straße. Die Sanierung der Lockwitz­tal­straße und der Mügelner Straße steht ebenso oben auf der Agenda. Ein Wunsch von mir ist auch die Verbes­serung des Inter­net­an­ge­botes in Strehlen. Hier sind schnellere, bessere Verbin­dungen nötig. Und ein kleinerer Wunsch ist die durch­gängige Wieder­her­stellung des Fußweges von Nickern nach Torna. Hierfür sind aber Grund­stücks­er­werbe nötig.

Für die »Prohliser Zeitung« fragte Ronny Feigenspan.

Ronny Feigenspan

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