Auf Spurensuche in Dresdner Stadtteilen
Ausstellung zur Geschichte der historischen Ortsfluren
Veröffentlicht am Dienstag, 28. August 2012
Das Stadtmuseum Dresden bietet derzeit eine spannende Ausstellung zu den Dresdner Stadtteilen, der historischen Ortsfluren und Dorfkerne an. In der Ausstellung »Mosaik der Großstadt – Historische Spurensuche in Dresden zwischen Cotta und Kamerun« wird die Vergangenheit anhand von Karten, Gemälden, Fotografien, Fotoalben und anderen Exponaten gezeigt.
Was wäre Dresden ohne seine einzelnen Ortsteile? Die Stadt gleicht einem Mosaik, zusammengesetzt aus 113 historischen Ortsfluren. Jeder Baustein hat Besonderes zu bieten – ob prächtige Villen, alte Dorfkerne, Fabriken, Gartenhäuser, reizvolle Landschaften.
Wer wissen möchte, was Pieschen, Mickten, Hellerau oder Klotzsche in die Ehe mit Dresden einbrachte, sollte sich bis zum 30. September 2013 auf »historische Spurensuche zwischen Cotta und Kamerun« ins Stadtmuseum begeben und die gleichnamige Ausstellung besuchen. Hier bekommt die Vergangenheit ein Gesicht anhand von Karten, Gemälden, Fotografien, Fotoalben und anderen Exponaten.
Ausgangspunkt des geografisch geordneten Rundgangs ist der Dresdner Westen. Er führt über Pieschen, Neustadt, Johannstadt, Laubegast bis in die Südvorstadt nach Plauen. Im Zentrum steht die Altstadt.
Die Gebiete aus dem Norden bereicherten die Landeshauptstadt mit unterschiedlichen Facetten – Pieschen und Mickten eher industriell geprägt, Kaditz ländlich mit seinem sehr gut erhaltenen Dorfkern, Klotzsche als Kurort, Hellerau mit seiner Gartenstadt als beliebte Wohngegend für Künstler. Da mit der Eingemeindung die Gefahr bestand, dass typische Ortskerne ihr Gesicht verlieren, ließ der Museumsleiter Otto Richter 1899/1900 Künstler beauftragen, diese zu malen. Um die 30 Bilder sind entstanden, ein Teil davon ist der Ausstellung zu sehen. Vor der Eingemeindung sind zum Teil Fotoserien angefertigt worden, um zu dokumentieren, wie sich die Orte entwickelt haben. So ist z.B. eine solche Serie über Pieschen zu sehen, die von 1861 bis 1889 Auskunft gibt über Schulen, die Feuerwache, das Armenhaus.
Die Elbe spielt natürlich eine Rolle, das Leben am und mit dem Fluss – 27 Ortsfluren berühren direkt die Elbe. Das Modell einer Schiffsmühle weist auf die gewerbliche Nutzung des Flusses hin.
»Das Schwierigste war, mich zu entscheiden, was gezeigt wird«, sagt Kurator Friedrich Reichert. Das Stadtmuseum Dresden verfügt über umfangreiche topografische Sammlungen. Darunter befinden sich rund 10.000 Ansichtskarten, allein 3.700 Exemplare aus seinen Sammlungen überließ Horst Milde 2004 der Stadt. Dazu kommen rund 500 Stadtpläne, Tausende Malereien und Grafiken. Ausgestellt werden könne aber immer nur ein Bruchteil.
Bis Mitte August interessierten sich rund 7.000 Besucher für die Ausstellung »Mosaik der Großstadt«.